Weihnachten steht vor der Tür!
Für viele ist Weihnachten eine besinnliche Zeit der Ruhe und Einkehr. Aber auch eine Zeit der kleinen oder großen Geschenke. Selbst die Arbeitgeber haben zu diesem Anlass das Weihnachtsgeld bereits im November ausbezahlt. Es gäbe also eine ganze Menge, was man mit dieser Bonus-Zahlung alles tun könnte. Hat man das Geld nicht selbst ausgegeben und noch auf der hohen Kante liegen, kommt dann an Weihnachten selbst vielleicht noch das ein oder andere Geldgeschenk dazu. So stellt sich möglicherweise die Frage:
"Konsum oder Investment"
Ich würde sagen, die Antwort ist hier mit 500 €, 5.000 € oder 50.000 € immer die Selbe: es ist immer sinnvoll, Vermögen strategisch klug und sinnvoll aufzuteilen. Die Mischung macht´s.
In diesem kleinen Gedankenexperiment bzw. Beispiel möchte ich euch heute zeigen, wie ich das Geld aufteilen würde und warum (dieser Beitrag stellt natürlich KEINE Anlageberatung dar).
35 % ETFs
Einen vernünftigen Anteil könntest du in weltweit gut gestreute ETF´s (Exchanged Traded Funds oder auf Deutsch Indexfonds) investieren. Diese stellen z.B. auch bei mir in der täglichen Anlageberatung die absolute Basis für Altersvorsorge & Vermögensaufbau dar. Spannend für den Anleger ist die niedrige Kostenquote im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds und das inzwischen sehr gute Angebot. Ich gebe aber zu beachten, dass auch hier häufig typische Investmentfehler begangen werden, z.B. wenn die Auswahl willkürlich passiert und dann Klumpenrisiken entstehen. Eine extrem gute Vorbereitung (und dann in Eigenregie) oder eine unabhängige Finanzplanung ist empfehlenswert.
20 % Immobilie als Kapitalanlage (z.B. Sondertilgung vor Ende des Jahres)
Diese Idee funktioniert natürlich nur, wenn du bereits in irgendeiner Form Wohneigentum besitzt. Selbstverständlich kann das Geld auch als Sondertilgung in die eigen genutzte Wohnung oder das Haus fließen. Bist du aber als Investor tätig und hast eine oder mehrere fremdgenutzte Immobilien, so ist ja grundsätzlich dein Ziel, dem Fremdkapital-Hebel durch die Bank zu nutzen. Aufgrund der Inflationären Lage kann es aber deiner Sicherheit nicht schaden, ab und an auch Sondertilgungen zu leisten, um (vor allem wenn du mehrere Objekte hast) das in der Zukunft liegende Zinsänderungsrisiko abzufedern. Oder einfach nur, um dein Geld in Betongold zu "parken".
Für diejenigen, die noch keine Immobilie besitzen könnten diese 20% aber auch der Grundstock für den Erwerb darstellen.
10 % Basisrente (um Steuervorteil vor Jahresende auszuschöpfen)
Hast du eine Basisrente? Und erwartest Jahr für Jahr auch hohe Steuerzahlungen? Wunderbar, dann kannst du nämlich deine Steuerlast senken und einen Teil des Geldes noch in der Basisrente verstauen. Warum? Mit Einzahlungen in die Basisrente senkst du deine Steuerlast. Der Höchstbetrag beträgt 2021 ganze 25.787 € (bei Verheirateten 51.574 €). Davon sind 92 % steuerlich relevant. Wer den Steuervorteil der Basisrente (oder auch Rürup-Rente genannt) voll ausschöpft, kann somit 23.724 € (Ehepaare 47.448 Euro) absetzen. Zu beachten ist jedoch, dass das Geld aus der Basisrente nicht vorzeitig entnommen werden kann und auch die spätere Auszahlung nur als lebenslange Rente ausgegeben wird
5 % Einzelaktien
Warum nur so wenig in Einzelwerte? Weil du mit einem Portfolio aus Einzelaktien letzten Endes dein eigener Fondsmanager bist. Wenn selbst die "großen" Fondsmanager häufig daneben greifen und eine schlechtere Performance als die Indexfonds erreichen, ist es natürlich ein enorm hoher Anspruch an dich selbst, hier die richtigen Stocks zu picken. Warum dann trotzdem? 1. Weil es Spaß macht. 2. Weil bei guter Aktienanalyse und langfristiger buy&hold-Strategie auch Einzelwerte ein tolles Investment sein können. Und 3. um die Erfahrungen am Aktienmarkt zu erlangen. Besonders was Krisenzeiten und Stimmungen im Markt angeht.
Ich habe dir hier ein PDF mit Online-Brokern zusammengestellt die ich für empfehlenswert halte:
5 % P2P-Kredite
Inzwischen ist auch diese Form der Anlage bei den Deutschen Investoren und Anlegern angekommen. Es gibt hier einige Plattformen (z.B. Mintos, Bondora, EstateGuru uvm), die mit dem Geld der Anleger wiederum Kredite bedienen; somit hat diese Form der Investition Kreditgeber-Charakter. Eine mögliche Plattform (die mir persönlich ganz gut gefällt) ist Bondora. Mit dem Produt Bondora Go & Grow z.B. werden ganze 6,75 % Rendite per Anno ausgegeben. Allerdings hat das Ganze einen großen Haken: das Totalverlustrisiko das nicht ausgeschlossen werden kann. Eine solche Investition ist spannend, sollte daher auch immer mit Vorsicht und ganzheitlicher Finanzberatung vorab geklärt werden, ob eine Investition für dich überhaupt infrage kommt. Daher auch hier: besser nur eine kleine Summe, die im allerschlimmsten worst-case-szenario auch verschmerzbar ist. Im guten Fall freust du dich über eine satte Rendite von 6,75% pro Jahr.
25 % Spaß & Freude
Geld ist letztlich nur ein Mittel zum Zweck. Alles zu investieren oder eisern zu horten ist sicherlich auch nicht der richtige Weg (finde ich persönlich zumindest). Daher gönn dir was! Überlege, was dich selbst oder deine Liebsten glücklich machen könnte. Ein gemeinsames richtig gutes Essen? Eine wunderbare Reise? Der neue Gaming-Laptop oder ein Computerspiel? Ein Spielzeug für dein Kind, das du eigentlich nicht kaufen wolltest aber du weißt, dass es ausrasten würde, vor Freude? Was auch immer dir persönlich Freude bereitet, mach es! Und...an welche Dinge hast du gerade gedacht? :)
Ich hoffe, dir hat das kleine Gedankenexperiment gefallen? Selbstverständlich gibt es noch weitaus mehr Möglichkeiten, sein Geld gewinnbringend anzulegen. Wichtig ist einfach nur mit Sinn & Verstand zu handeln, Risiken zu minimieren, Steuervorteile zu nutzen und natürlich auch einfach zu Leben. Für eine unabhängige und lebensbegleitende Finanzberatung stehe ich ansonsten immer gerne zur Verfügung. Buche doch gleich einen Kennenlern-Termin im neuen Jahr!
deine Andrea
#nerdfinanz
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